Business Intelligence als Motor für Innovationen in der Automobilbranche

Business Intelligence als Motor für Innovationen in der Automobilbranche

Case Study: Einsatz von Business-Intelligence-Lösungen bei Automobilzulieferern

29.05.2017, Autor: Robert Schmitz

Deutschland ist bekannt für schnelle Autos, seine Ingenieurskunst und Innovationskraft. Um sich auch künftig gegen die Konkurrenz aus den USA und Asien durchsetzen zu können, setzen sich Hersteller ebenso wie Zulieferer intensiv mit der eigenen Leistungsfähigkeit auseinander. Wie lassen sich Kundenwünsche flexibel und schnell einbinden? Wie können Marktentwicklungen und -potentiale ohne großen Zeitaufwand im Blick behalten werden? Wie lässt sich die eigene Organisation effizienter aufstellen?

Das Auto als Statussymbol hat hierzulande mittlerweile (fast) ausgedient. Die neuen Trends sind Carsharing und alternative Antriebswege: Kunden achten verstärkt auf Umweltfreundlichkeit und den Preis. Für die Automobilindustrie – Hersteller gleichermaßen wie dem umfassenden Zulieferermarkt – wird es zu einer immer größeren Herausforderung, die Anforderungen ihrer Kunden in den verschiedenen Märkten schnell und preisgünstig umzusetzen. Zugleich wächst die Konkurrenz, Technologiekonzerne wie Google drängen mit ihren Plänen für selbstfahrende Autos nun ebenfalls in den Markt. Sinkende Absatzzahlen in Deutschland verlangen zudem nach einer stärkeren Erschließung beispielsweise von osteuropäischen Märkten und dem wachsenden US-Markt (siehe Abbildung 1).

Robert Schmitz ist General Manager Central & Eastern Europe bei Qlik.

Business Intelligence ermöglicht den Abgleich globaler Marktinformationen mit internen Daten

Eines dieser Unternehmen, das die Herausforderungen der Branche aktiv annimmt, ist HBPO. Das Unternehmen aus dem nordrhein-westfälischen Lippstadt mit weltweit rund 30 Standorten ist Spezialist für Frontend-Module im Autobau und prägt somit entscheidend das „Gesicht“ vieler Modelle: Die Montageeinheit von Scheinwerfern, Blinkern, Kühlergrill und Co. gehört zum Markantesten, was die unverwechselbare Optik eines Fahrzeugs ausmacht.

Um die Entwicklung des Marktes sowie Geschäftsmöglichkeiten zu analysieren und zu planen, nutzt HBPO sowohl externe Marktdaten als auch interne Projektdaten. Diese Daten sollten auf einer Reporting-Plattform zusammengeführt werden. Ziel war es, mittels einer Business-Intelligence-Lösung globale Marktinformationen aus der externen Datenbank mit internen Projektdaten zu verknüpfen, diese Daten zu analysieren sowie wieder in die SQL-Serverdatenbank zurückzuschreiben. Dementsprechend musste die gesuchte BI-Plattform editierfähig sein. Darüber hinaus sollte die flexible Anbindbarkeit weitere Datenquellen – insbesondere SAP – möglich sein. Wert legte HBPO auch auf eine unkomplizierte, intuitive Benutzbarkeit.

Das Rennen machte die BI-Lösung QlikView. Wesentlichstes Entscheidungskriterium war eine Extension über die die gewünschte Rückschreibefähigkeit garantiert werden konnte sowie die Möglichkeit, die externen und internen Marktinformationen in einer Datenbank zusammen zu führen. Die von dem Qlik-Partner INFORM entwickelte Extension bietet eine Editierfunktion direkt in der BI-Plattform, die auch über mobile Endgeräte nutzbar ist.

Entstanden ist eine zentrale Marktdatenbank auf Basis von SQL-Server, die über die Qlik-Oberfläche als einzige Informationsgrundlage für integrierte Marktanalyse und strategische Businessplanung und -berichterstattung genutzt wird. Betrachtet werden externe makroökonomische Informationen aus der externen Datenbank für eine Marktsegmentierung, etwa nach Marktvolumen und Potenzial, Region / Land, Projekt / Produkt sowie Marktanteile nach Kunde, Region oder global. Berücksichtigt werden zudem interne Unternehmensinformationen: Dazu gehören die Evaluierung des HBPO-Projektportfolios, der Verkauf und das Volumen pro Projekt und pro Kunde, die Bewertung der Projektstatusfreigabe und der Projektwertbeteiligung sowie Auftragseingangs- und Wettbewerbsanalysen.

„Unser BI-Pilotprojekt hat uns vor einige sehr komplexe Herausforderungen gestellt: Das betraf die Rückschreibefähigkeit, das Rechtekonzept und das ganze Datenmodell“, so Sebastian Kusber, Information Management bei der HBPO GmbH. „Der größte Mehrwert der Qlik-Lösung liegt für uns in der einfach zugänglichen Informationstransparenz für die Mitarbeiter in den Fachabteilungen, wodurch wir die Datenqualität erheblich steigern konnten.”

HBPO ist Spezialist für Frontend-Module im Autobau und beliefert fast alle großen Autobauer.

Entwicklungs- und Fertigungsprozesse in Echtzeit abbilden

Ein zweites Beispiel, wie Automobilhersteller ihre internen Prozesse und Kalkulationen in Echtzeit im Blick behalten können liefert die VAF GmbH, Hersteller von Produktionslinien für die Komponentenmontage namhafter Automobilhersteller. Das Familienunternehmen mit rund 320 Mitarbeitern entwickelt und produziert Verkettungen, Montagesysteme, Automationseinrichtungen und Fördertechnik. Die projektspezifische Unikatfertigung der VAF erfordert möglichst rationell organisierte Entwicklungs- und Fertigungsprozesse. „Wir wollten in der Lage sein, den finanziellen Stand jedes Projekts in Echtzeit abbilden zu können“, so Alois Kohler, QMB AV Leiter der VAF GmbH. „Allerdings gehen Projekte bei uns in den zweistelligen Millionen-Euro-Bereich hinein. Entsprechend groß sind auch die Datenmengen, die anfallen. Denn jede Rückmeldung, jeder Buchungsvorgang, jeder Einkaufsvorgang, jede Rechnungsstellung fließen in die Begleitkalkulation mit ein. Wir reden hier von mehreren Millionen Datensätzen pro Projekt.

Bei der Suche nach einer  performanten BI-Lösung, welche die vielfältigen, parallel laufenden Prozesse abbilden kann, wurde VAF bei Qlik fündig. Mittlerweile wird QlikView von rund 40 Mitarbeitern aus den Bereichen Geschäftsleitung, Vertrieb, Auftragserfassung, Projektierung, Einkauf, Arbeitsvorbereitung, Wareneingang, Montage, Fertigung und Empfang genutzt, um per .xls- bzw. .csv-Export bereitgestellte Daten aus abas ERP zu analysieren. Im Einsatz ist zudem eine Applikation für die Begleitkalkulation, die sämtliche Projekte in Echtzeit und mit allen Kosten und Leistungen bis auf Artikelebene darstellt. Für den Geschäftsführer wurde eine Stundenauswertung realisiert. Diese zeigt auf einen Klick an, wie viele Stunden pro Jahr, pro Monat, pro Abteilung oder pro Mitarbeiter für welchen Auftrag verbraucht wurden.

VAF baut Sondermaschinen für Automobilhersteller und -zulieferer.

Mit Business Intelligence Herausforderungen der Automobilindustrie meistern

Die Beispiele zeigen: In der Regel verfügen Unternehmen über ausreichend Informationen, um ihre eigenen Prozesse auszuwerten und Wettbewerbsanalysen fahren zu können, das gilt für die Automobilindustrie ebenso wie andere Branchen. Business Intelligence ermöglicht es, eine Vielzahl von Einsatzszenarien darzustellen – fehlen die Informationen, können diese als Datenpakete erworben und in die eigenen Analysen integriert werden. Für Deutschland gilt es, trotz der massiven Verschiebungen der Branche als innovativer Automobilstandort bestehen zu bleiben. Technologie in Form von Business Intelligence ist hierbei ein wichtiges Puzzleteil, um die entsprechende Chancen und Trends zu erkennen.

Robert Schmitz ist General Manager Central & Eastern Europe bei Qlik.

Qlik ist Anbieter von Visual Analytics. Das Produktportfolio reicht von Reporting und Self-Service Visual Analytics bis zu Guided sowie Embedded Analytics für kundenspezifische Analysen. Rund 40.000 Kunden verlassen sich auf Qlik-Lösungen, um mehr Bedeutung aus ihren Informationen von verschiedenen Datenquellen zu gewinnen. Qlik hat sein Hauptquartier in Radnor, Pennsylvania und weltweit Büros mit mehr als 1.700 Partnern in mehr als 100 Ländern. Homepage

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